CHANCEN. GERECHT. VERÄNDERN
Soziale und kulturelle Transformationen in Hochschulen
Seit 30 Jahren, seit sich Frauenbeauftragte zum ersten Mal bundesweit trafen, streben Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sowie weitere Akteur*innen an, Hochschulen in Richtung mehr Geschlechtergerechtigkeit zu verändern und soziale und kulturelle Transformationen in Hochschulen anzustoßen. Die Akteur*innen entwickelten Strategien, um Möglichkeitsfenster für Veränderungen zu nutzen, mussten aber auch lernen mit Widerstand umzugehen. Es zeigte sich, dass sowohl Hochschulreformen als auch Mikropolitiken in Hochschulen, Fachbereichen und Disziplinen die Gleichstellungspolitik beeinflussen.
Gerade mit Erfolgen werden auch Ungleichzeitigkeiten der Entwicklung sowie strukturelle Ungleichheiten zwischen Bundesländern, Hochschultypen und einzelnen Hochschulen, Statusgruppen und Fachbereichen deutlich. Auch die Gleichstellungspolitik selbst verändert sich, z. B. durch Anforderungen einer Diversitätspolitik. Schließlich zeigen 100 Jahre Frauenwahlrecht und 50 Jahre autonome Frauenbewegung, dass die Veränderungen an Hochschulen in breitere geschlechterpolitische Bewegungen eingebunden sind.
Die Jahrestagung 2018 nimmt deshalb Veränderungsprozesse in den Fokus. Sie fragt nach Bedingungen für gelungene Veränderungsprozesse und nach dem Widerstand gegen Veränderung. Sie nimmt dafür Anregungen aus der Wirtschaft zu Change Management in Organisationen und aus internationalen Zusammenhängen auf. Zentrale Fragen sind, wie Veränderungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit (an Hochschulen) angestoßen und wie diese Veränderungsprozesse gestaltet werden.